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Abschied aus der Stadthalle nach viereinhalb Jahren

17. April 2025

Nach viereinhalb Jahren endete am 15.04. das Pachtverhältnis von Gökhan Tur und seiner Familie in der Alzeyer Stadthalle. Mitten in der Corona-Pandemie gestartet, trotzten die Bad Kreuznacher Gastronomen schwierigen Bedingungen – und sorgten dafür, dass die „Gut Stubb“ im Stadtleben präsent blieb. Brandschutzauflagen für die Nutzung der Halle sorgten außerdem dafür, dass Stadthalle und Ratskeller nicht wie gewohnt genutzt werden konnten. Veranstaltungen waren nur noch unter strengen Auflagen möglich. Familie Tur war trotzdem immer da. Mit Ideen, mit Tatkraft und mit viel Herzblut. Sie engagierten sich bei städtischen Veranstaltungen wie der „Scheu Time“ auf dem Stadthallenplatz oder der Winzerfestweinprobe. Sie war dabei, als ACV und ACG Fastnacht feierten – trotz Beschränkungen bei der zulässigen Besucheranzahl. Sie luden ein zum gemeinsamen Weihnachtsessen für Menschen, die wenig haben. „Familie Tur hat in einer schwierigen Zeit Leben in die Stadthalle gebracht. Für dieses Engagement sind wir sehr dankbar“, sagt Volker Riedel, Geschäftsführer der Alzeyer Baugesellschaft (ABG).

Die Resonanz auf das Ende des Pachtverhältnisses ist groß. Viele Alzeyerinnen und Alzeyer haben in den vergangenen Wochen die Gelegenheit genutzt, sich noch einmal persönlich zu verabschieden. Auch Gökhan Tur blickt mit gemischten Gefühlen auf die Zeit in der Stadthalle und in Alzey zurück: „Es tut schon weh, jetzt zu gehen. Hier sind viele Freundschaften und enge Bindungen zur Stadt und ihren Menschen entstanden. Es hat Spaß gemacht, trotz aller Hindernisse. Aber wir sind ja nicht aus der Welt und freuen uns auf die neue Aufgabe.“ Für ihn und seine Familie geht es nun gastronomisch in Bad Kreuznach weiter – doch die Verbindung nach Alzey bleibt. Bürgermeister Steffen Jung findet klare Worte: „Es war eine schöne Zeit der Zusammenarbeit. Wir gehen im Guten auseinander – und wir sind sicher: Wir sehen uns wieder.“

Mitte Mai 2025 beginnen nun in der Stadthalle die ersten baulichen Maßnahmen. Richtig los geht die Sanierung dann im Juni. Das klare Ziel: Die denkmalgeschützte Halle soll wieder uneingeschränkt nutzbar sein. Dabei setzen Stadt und ABG auf ein wirtschaftliches, zukunftsorientiertes Konzept mit moderner, aber wartungsarmer Technik. Neben der brandschutztechnischen Ertüchtigung sind auch bauliche Veränderungen vorgesehen. So wird der Kopfbau zum Platz hin geöffnet und der Haupteingang auf die Gebäudelängsseite verlegt, um die Eingangssituation zu verbessern. Das ehemalige Foyer wird umgebaut, ein Eiscafé ist dort geplant, im Obergeschoss sollen Büros entstehen. Bis Ende 2025 sollen die Sanierungs- und Umbauarbeiten abgeschlossen sein und die „Gut Stubb“ wieder in altem neuem Glanz erstrahlen. Die ersten Großveranstaltungen – wie die Saalfastnacht 2026 – sollen dann wieder ohne Einschränkungen stattfinden können. Dann auch mit einem neuen Pächter. Die entsprechende Ausschreibung wird derzeit vorbereitet. Es gibt bereits einige Interessenten.

Bild: Bürgermeister Steffen Jung, Gökhan Tur, Volker Riedel, Geschäftsführer ABG (von links)